Tafeln sind Teil des Problems

Zu unserem Bericht über 25 Jahre Tafeln in Deutschland schrieb uns ein Leser:

Es ist ein Armutszeugnis für einen so wohlhabenden Sozialstadt wie die BRD, dass es Tafeln überhaupt gibt. Eigentlich müsste die Sozialgesetzgebung mit der Verpflichtung zur Mindestsicherung (Hartz IV/Grundsicherung) den entwürdigenden Gang in solche Einrichtungen überflüssig machen. Aber genau das funktioniert nicht, denn die Bedarfssätze sind trotz aller Bekundungen zu niedrig und nicht existenzsichernd. Die Tafeln sind die Fortsetzung der mittelalterlichen Suppenküchen, Einrichtungen der karitativen Armenfürsorge aus Mildtätigkeit. Bis zur Schaffung der Hartz-IV-Gesetze 2002 gab es in Deutschland nur wenige solcher Tafeln, dann aber schossen sie wie Pilze aus dem Boden.
Stefan Kaisers, Gießen

Rauchmelder

Die Kritik unserer Leserinnen und Leser an den Rauchwarnmeldern findet kein Ende. Gleich mehrere berichten von Problemen mit den Geräten. Einige Beispiele:

In der Februar-Ausgabe der MieterZeitung schrieb eine Abonnentin, dass sie Probleme und Beeinträchtigungen durch Rauchwarnmelder habe und den Mieterbund bittet, auch darüber zu berichten. Auch wir haben 2017 in vier Räumen Rauchwarnmelder eingebaut bekommen und haben seither erhebliche Einschränkungen in unserer Wohnqualität hinnehmen müssen. Die Warnmelder gehen ohne jeden Grund zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten los und haben uns sowie unsere Kinder schon mehrfach nachts aus dem Schlaf geholt. Der einfache Hinweis von Ihrer Seite, dass „ernstzunehmende Untersuchungen“ keinen Zweifel am Nutzen der Rauchmelder ließen, scheint mir doch zu kurz gegriffen, da lediglich eine Position behauptet, nicht jedoch auf die aufgezeigten, substanziellen Probleme eingegangen wird.
K. E., Bielefeld

Dass Rauchmelder ein wirksamer Schutz gegen Brandrauch sind, steht meiner Meinung nach außer Zweifel. Ein guter Rauchmelder ist in der Lage, den Unterschied zwischen Zigarettenqualm aus der Nachbarwohnung und einer ansteigenden Rauchkonzentration, wie sie bei einem Brand entsteht, zu erkennen. Die Leserbriefschreiberin hat leider jedoch ein viel schlimmeres Problem gar nicht erkannt. Wenn, wie sie schreibt, durch die Antennensteckdose so viel Zigarettenqualm in das Schlafzimmer eindringen kann, dass der Rauchmelder ausgelöst wird, dann kann auch auf dem selben Wege giftiger Brandrauch oder auch das geruchlose, farblose und geschmacklose hochgiftige Kohlenmonoxid aus den darunterliegenden Wohnungen in ihren Schlafraum gelangen. Wenn dem so ist, dann liegt hier meines Erachtens ein gefährlicher Baumangel vor.
Volker Transfeld, per Mail

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