Laut Presseberichten sind die Kosten für Heizenergie, insbesondere für Fernwärme und Gas, im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Für viele Mieterinnen und Mieter, die ihre Nebenkostenabrechnung in den kommenden Monaten erhalten, kann das zu Mehrkosten von bis zu sieben Prozent bei Gas und sogar bis zu 27 Prozent bei Fernwärme führen. Rund 70 Prozent aller Mietshaushalte werden mit einem der beiden Energieträger versorgt.
Die neue Bundesregierung muss daher insbesondere beim Thema Fernwärme dafür sorgen, dass diese Preisentwicklung gestoppt und die Mieterinnen und Mieter entlastet werden. Sie sind den überhöhten Heizkosten nahezu schutzlos ausgeliefert: Über 80 Prozent der mit Fernwärme versorgten Haushalte sind Mietshaushalte, die in der Regel kein Mitspracherecht bei der Art der Heizung in ihrer Wohnung oder ihrem Haus haben.
Gründe für den Preisanstieg bei Fernwärme sind neben dem Auslaufen der Energiepreisbremsen zum Jahresende 2023 und der Mehrwertsteuersenkung Ende März 2024 unzureichende Regulierung und intransparente Preisgestaltung. Letztere muss dringend stärker reguliert und unabhängiger kontrolliert werden. Zudem ist ein Preisdeckel für Fernwärme notwendig, damit die Kostenexplosion gestoppt werden kann. Anstatt den vorhandenen Schutz bei der anstehenden Reform der Wärmelieferverordnung aufzuweichen, muss die Bundesregierung die Rechte von Mieterinnen und Mietern stärken und ausweiten.
Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des DMB