Alleinlebende zahlen drauf

Hohe Wohnkosten belasten inzwischen viele Haushalte. Was mit zwei Einkommen vielleicht noch einigermaßen zu stemmen ist, wird für alleinlebende Menschen immer mehr zum Problem, denn sie müssen das Geld für Miete und Nebenkosten allein aufbringen. Und dabei zahlen sie im Schnitt auch noch höhere Quadratmeterpreise als Mehrpersonenhaushalte in größeren Wohnungen.

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes liegen die Mieten pro Quadratmeter für Singlehaushalte um 6,2 Prozent höher als die für Haushalte mit mehreren Personen, in Großstädten muss man für kleinere Wohnungen im Schnitt sogar durchschnittlich 7,7 Prozent pro Quadratmeter mehr aufbringen. Nach den Daten des Zensus (Stichtag 15. Mai 2022) lag die durchschnittliche Nettokaltmiete von Einpersonenhaushalten bei 7,53 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Haushalte mit zwei oder mehr Personen zahlten durchschnittlich 7,09 Euro. 

Ein Grund für den Unterschied ist, dass Alleinlebende meist in kleineren Wohnungen leben, die im Verhältnis zur Wohnfläche oft teurer sind. Während 2022 knapp ein Viertel (23 Prozent) aller Haushalte in Wohnungen mit unter 60 m2 Fläche wohnte, sind es bei Singlehaushalten 42 Prozent. Die durchschnittliche Nettokaltmiete für Haushalte in Wohnungen unter 60 m2 lag im Jahr 2022 bei 8,01 Euro und damit um 15,6 Prozent höher als bei größeren Wohnungen (6,93 Euro).

Diese Entwicklung wird sich noch fortsetzen, da bereits heute mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Menschen in Großstädten (über 100.000 EW) allein leben. Die Gesamtzahl der Sin-glehaushalte ist gegenüber 2011 bundesweit um ein Viertel gestiegen, gab das Statistische Bundesamt bekannt. Daher steigt die Nachfrage nach Singlewohnungen kontinuierlich. Das Angebot dagegen erhöht sich kaum: Von 2011 bis 2022 nahm die Zahl kleiner Wohnungen (unter 60 m2) nur um 5,5 Prozent zu. Die Folge des niedrigen Angebots: höhere und stärker steigende Mieten für kleinere Wohnungen. 

In Deutschland leben insbesondere viele ältere Menschen allein. Wie eine Umfrage von Statista Consumer Insights zeigt, wohnt ein Drittel der Über-60-Jährigen alleine. Bei den Befragten unter 20 Jahren sind es dagegen nur zwölf Prozent, bei den 20- bis 49-Jährigen liegt der Anteil zwischen 21 und 23 Prozent.