Wo lebt es sich am besten?

Sechs der lebenswertesten elf Städte liegen in Europa, das ergab die „Economist“-Rangliste. Unter den Top 10 findet sich auch eine deutsche Metropole

Wien ist nach zwei Jahren Pause 2022 wieder die lebenswerteste Stadt der Welt. Laut dem britischen „Economist“-Magazin kletterte die österreichische Hauptstadt mit 99,1 Punkten wieder auf den Spitzenplatz, den sie in den vergangenen zwei Jahren verloren hatte. Bereits 2018 und 2019 lag Wien an der Spitze der Tabelle, mit der der „Economist“ die Lebensqualität von 172 Großstädten mit Hilfe von über 30 Faktoren bewertet, unter anderem innere Stabilität, Gesundheitsversorgung, Bildung, Infrastruktur, Kultur und Umwelt.

Hinter Wien liegen Kopenhagen und Zürich. 2020 und 2021 hatten europäische Städte schlechter als früher abgeschnitten. Laut dem Magazin lag das hauptsächlich an den Coronamaßnahmen, die touristische und kulturelle Aktivitäten zeitweise einschränkten und Punktabzug im Bildungs- und Gesundheitswesen gaben.

In den Top 10 befinden sich drei kanadische Städte (Calgary, Vancouver und Toronto) sowie Genf (Schweiz) und Amsterdam (Niederlande). Platz zehn teilen sich Osaka (Japan) und Melbourne (Australien). Frankfurt am Main landete auf Platz 7 und ist damit aktuell die lebenswerteste deutsche Stadt. Unter den Top 30 finden sich sonst nur noch Hamburg (16) und Düsseldorf (22). Die deutschen Städte punkten mit Infrastruktur und Gesundheitswesen, bei Bildung und Stabilität liegen sie dagegen nicht in der Spitzengruppe.

Auf den letzten Plätzen finden sich die kriegs- und krisengebeutelten Städte Damaskus (Syrien, 172), Lagos (Nigeria, 171) und Tripolis (Libyen, 170). Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde wegen des Krieges nicht bewertet, russische Städte fielen deutlich zurück. Grundsätzlich habe der Einmarsch Russlands in die Ukraine die Stabilität vor allem in Osteuropa beschädigt, so der „Economist“. In Zukunft drohten weitere Verschlechterungen wegen der hohen Inflation und der geopolitischen Instabilität.