Aktion Namensschilder

In der letzten Ausgabe der MieterZeitung hatten wir Sie gefragt, was Sie von der Idee halten, aus Gründen des Datenschutzes die Namen auf den Klingelschildern durch Nummern zu ersetzen. Die meisten Leser waren sich einig: Sie möchten ihren Namen auf der Klingel behalten. Einige Zuschriften haben wir hier zusammengetragen

 

Meiner Meinung nach ist die Aktion mit den Wohnungsnummern völlig übertrieben. Heutzutage sind sehr viele Leute im Internet unterwegs oder mit Payback-Karten und Ähnlichem und daher kaum noch anonym. Vor Jahrzehnten habe ich mal in einem Studentenwohnheim gelebt, da waren Nummern sinnvoll, weil die Bewohner/-innen oft nur kurze Zeit dort wohnten. Angelika S., per E-Mail

 

Namen von den Schildern zu nehmen ist völliger Quatsch. […] Ich wohne im „Betreuten Wohnen", da kommt ständig der Rettungsdienst, Ärzte, Pflegedienste (die auch immer wieder wechseln). Das ist niemandem zuzumuten, erst einmal Nummern den zugehörigen Wohnungsinhabern zuzuordnen. Oft geht es um Minuten. Monika G., per E-Mail

 

Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir schon seit 20 Jahren kein Namensschild an unserem Haus haben und noch keine Probleme damit hatten, dass Leute uns nicht gefunden haben oder die Post nicht zugestellt wurde. N.N., per E-Mail

 

Ich möchte für mich persönlich entscheiden, wo und welche Daten ich schützen, beziehungsweise bekannt geben will. Der Name ist doch ein wichtiger Bestandteil unseres Zusammenlebens. Gerhard W., Stuttgart

 

Wer anonym bleiben will, kann ja selber seinen Namen entfernen und durch „EG rechts” oder dergleichen ersetzen, dann findet ihn niemand mehr. E. O., Konstanz

 

In Portugal ist es üblich, nur Stockwerk links/Mitte/rechts auf das Klingelschild zu schreiben und die Information so weiterzugeben. […] Wer allerdings auszieht und den Nachsendeauftrag vergisst, lässt so Post in die Hände der Nachmieter flattern. Rossano M., per E-Mail

 

Es ist doch Irrsinn, die Namen durch Nummern zu ersetzen. Nur noch Anonymität. Das hat doch nichts mehr mit Wohnen zu tun. Lebendige Nachbarschaft sieht anders aus. Petra T., per E-Mail

 

Es wird schon für einen beliebten Schlager schwierig: „Er gehört zu mir wie mein Name an der Tür". N. Kabanov, per E-Mail

 

Ich bin in der Sowjetunion aufgewachsen und da ist es normal, dass die Wohnungen nur nummeriert von außen zu sehen sind. Es war für mich sehr befremdlich, dass in Deutschland jeder Vorbeigehende leicht herausfinden kann, wo ich wohne. Frau K., per E-Mail

 

„Die 7 ist nicht zu Hause, bitte bei 5 klingeln!“ So stellt sich Horst F. aus Darmstadt das Zusammenleben nach einer Umstellung von Namen auf Nummern vor.