Bundesweite Umzugsstatistik: Bayern sind am sesshaftesten

 

Nur knapp die Hälfte der Menschen, die in Hamburg oder Bremen geboren sind, leben auch noch dort, wenn sie erwachsen sind. Das ergibt sich aus Daten des Sozio-ökonomischen Panels, die das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung zusammengefasst hat. Im dritten Stadtstaat – Berlin – wohnen demnach rund 40 Prozent der dort geborenen Menschen auch nach der Volljährigkeit weiter.

Ganz anders sieht es in den großen westdeutschen Flächenländern aus: Laut den Daten bleiben in Bayern geborene Menschen am häufigsten in ihrem Bundesland wohnen, wenn sie erwachsen sind. Rund 85 Prozent aller Erwachsenen, die in Bayern geboren wurden, leben auch gegenwärtig dort, in Baden-Württemberg sind es 83,1 Prozent, in Nordrhein-Westfalen 82,7 Prozent.

Dr. Thomas Skora, Soziologe am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), erklärt die regionalen Unterschiede so: „Da die meisten Umzüge nur über kurze Distanzen vollzogen werden, ziehen viele Menschen in großen Ländern innerhalb des eigenen Bundeslandes um.“ Offenbar ist die Hemmschwelle für einen Umzug also größer, wenn er weit vom Geburtsort wegführen würde.

Auch wirtschaftliche Gründe spielen eine Rolle, wie man an den Ost-West-Unterschieden sieht: Nicht nur aus den Stadtstaaten ziehen die Menschen nach der Schulausbildung weg, sondern vor allem aus den ostdeutschen Bundesländern. In Sachsen-Anhalt bleiben demnach nur 52,5 Prozent der dort geborenen Menschen auch als Erwachsene wohnen, in Brandenburg sind es 53,1 Prozent, im Mecklenburg-Vorpommern 59,2 Prozent. Attraktive Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze finden sich offenbar immer noch eher in den westdeutschen Bundesländern.

 

So sagten in einer anderen Umfrage 61 Prozent der 18- bis 29-jährigen Bundesbürger, dass sie schon mal wegen der Ausbildung umgezogen seien; dass sie mal aus beruflichen Gründen umgezogen sind,  gaben  besonders die Über-65-Jährigen an.

Hauptgründe für einen Umzug als Erwachsener sind allerdings laut den Daten die Liebe bzw.  eine Beziehung sowie familiäre Gründe.