LESERBRIEFE

Betrifft: Hohe Mieten

Was aktuell wieder mit den Mietpreisen passiert, kann so nicht mehr hingenommen werden. Ich bin studierter Ingenieur, habe sechs Jahre lang studiert, um danach einen halbwegs vernünftigen Job zu bekommen. Verdiene 3.100 Euro netto und wollte für mich und meine vierköpfige Familie eine neue Mietwohnung suchen. Daraufhin bin ich auf die Anzeige der Wüstenrot gestoßen – ein renommiertes Versicherungsunternehmen. Dieses baut in 70806 Kornwestheim einen Neubaukomplex. Für eine 77-Quadratmeter-Wohnung werden eine Kaltmiete von sage und schreibe 1.280 Euro und eine Warmmiete von 1.580 Euro verlangt. Wenn ein großes Versicherungsunternehmen schon so abartig hohe Preise verlangt, ist es nicht mehr lange hin, dass andere auch solche unrealistischen Preise fordern.

Die Menschen bezahlen das nicht freiwillig, sondern weil sie es müssen, da – wie bekannt – Wohnraummangel herrscht. Es kann doch nicht sein, das man sich als Studierter und mit einem guten Job keine anständige Wohnung mehr leisten kann. Das muss schnellstmöglich gestoppt werden.

Cem D., per Mail

Betrifft: „Mieterschutz jetzt!“ (MZ 2/2021, Seite 12)

IIn seinem Kommentar zum Thema beklagt Herr Siebenkotten „gleichzeitig fallen immer mehr Sozialwohnungen aus der Preisbindung (...)“. Die einzig richtige Forderung als Antwort auf diesen Missstand muss lauten: Es muss eine gesetzliche Änderung her! Auf der Basis einer Bodenrechtsänderung oder Erbpachtverträgen werden Sozialwohnungen gebaut, die für immer solche bleiben. Nur so kommen wir aus dem bestehenden Dilemma. Wir brauchen neben dem freien einen nachhaltigen Wohnungsmarkt, in den z.B. Wohnungsbaugesellschaften (öffentlich gefördert) eingebunden sind. Ein Weg, der die Misere garantiert behebt. Der Mieterbund sollte ein fundiertes Konzept dafür erarbeiten und entsprechende Forderungen in die Öffentlichkeit tragen. Das ist umso dringender angesichts der Tatsache, dass Investoren immer weniger geneigt sind, aufgrund der Kosten Sozialwohnungen zu bauen. Der Bau von Sozialwohnungen muss von der Renditeerwartung privater Investoren abgekoppelt werden!                                               

Wolfgang R., per Mail

Betrifft: Leerstand und Zweckentfremdung

Seit langem beschäftige ich mich mit dem Thema Leerstand in Düsseldorf. Mir fällt oft Leerstand auf, auch dass alte Bestandsimmobilien (auch denkmalgeschützte) von Investoren aufgekauft und so lange leer stehen gelassen werden, dass eine Sanierung nicht mehr möglich ist. Ferner werden Immobilien verkauft, die Mieter rausgeworfen, es wird teuer saniert, dann entweder übermäßig teuer weitervermietet oder verkauft. Das geht gar nicht!

Ferner wäre es schön, wenn Sie als MieterZeitung auch mal den Eigentümern die rechtliche Seite erklären könnten, bezüglich Zweckentfremdungsverbot usw. Das ist nämlich (glaube ich) den meisten gar nicht so bewusst. Ich wohne in einem Haus, in welchem systematisch bewohnbare Wohnungen seit über eineinhalb Jahren leer stehen, nur mit der Begründung, dass irgendwann mal saniert werden soll. Ich warte seit dieser Zeit auf eine mir versprochene Wohnung in meinem Haus. Bis heute wurde nichts gemacht.

                                                     

Ch. B., per Mail