Die Corona-Pandemie verändert die Gesellschaft in vielen Bereichen. Dass es immer mehr Menschen aus den Städten hinaus ins Umland zieht – ermöglicht auch durch neue Home-Office-Regelungen in vielen Unternehmen – hatte die MieterZeitung bereits in der vergangenen Ausgabe (4/2021, Seite 6) berichtet. Und mit dem Wunschwohnort verändern sich auch die Wunschvorstellungen bezüglich des eigenen Zuhauses. Abseits der Städte sind Mietwohnungen weniger gefragt, dafür Einfamilien- oder Reihenhäuser.
Zwar steigen auch außerhalb der großen Städte die Boden- und Immobilienpreise, dennoch ist Eigentum für viele am ehesten noch im Umland bzw. im ländlichen Raum bezahlbar. Auch ist dort der Mangel an Bauland und geeigneten Immobilien nicht ganz so groß wie in den Metropolen, wo das Angebot schon aus Platzgründen begrenzt ist. Eine Umfrage des Baufinanzierers Interhyp ergab nun, dass eine steigende Zahl der Bürger:innen in Deutschland vom Einfamilienhaus im Grünen mit Garten träumt.
Laut der „Wohntraumstudie“ haben sich die Wunschvorstellungen der Deutschen im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2019 merklich verschoben: Wollte vor zwei Jahren noch über die Hälfte der Befragten in der Stadt leben, waren es bei der aktuellen Erhebung nur noch rund 44 Prozent. 56 Prozent gaben dagegen an, künftig lieber im Umland einer Stadt oder gleich ganz auf dem Land wohnen zu wollen.
Bevorzugtes Domizil ist demnach das freistehende Einfamilienhaus – 65 Prozent der Befragten würden gern in einem solchen leben. Die Beliebtheit dieser Wohnform nimmt seit Jahren zu: Vor drei Jahren gaben erst 60 Prozent der Interviewten das freistehende Einfamilienhaus als ihre Traumimmobilie an.
Wer dabei allerdings an extravagante architektonische Meisterwerke denkt, liegt falsch: Die meisten Befragten setzen eher auf Sicherheit als auf Individualität. Einfache geometrische Häuser in Kubusform und aus Beton mit vielen großen Fenstern sind laut der Umfrage am beliebtesten. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale lassen sich demnach mit dem derzeit in anderem Zusammenhang oft genutzten Begriff 3G umschreiben: Garage, Garten und Gäste-WC stehen für die meisten Befragten ganz oben auf der Ausstattungswunschliste.
Allerdings ist der Weg zum Eigenheim – ob nun in der Stadt oder auf dem Land – nicht immer nur traumhaft, sondern mit einigen Stolpersteinen ausgestattet. Der größte ist logischerweise die Finanzierung: Laut der Interhyp-Umfrage fürchten mehr als vier von fünf Befragten hohe Schulden und schwer kalkulierbare Zusatzkosten.