Das war auch im Jahr 2019 nicht anders: Alle privaten Haushalte in Deutschland zusammen haben laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr rund 1.706 Milliarden Euro für den Konsum im Inland aufgewendet. Rund ein Viertel davon gaben sie für Wohnung, Wasser, Heizung und Strom aus. 14 Prozent flossen in den Verkehr, beispielsweise in den Kauf eines Autos oder E-Bikes oder in Fahrkarten für den öffentlichen Verkehr.
Sieht man sich die Zahlen genauer an, fällt auf, dass den Bundesbürgern zudem Unterhaltung sehr wichtig ist: Für Kultur, Freizeit und Unterhaltung gaben die Haushalte rund 188 Milliarden Euro aus – ca. elf Prozent der Gesamtsumme. Das war mehr als für Essen und alkoholfreie Getränke zusammen (183 Milliarden Euro). Die Ausgaben der Privathaushalte für Gesundheit und Medikamente summierten sich im Jahr 2019 auf 91 Milliarden Euro. Rund 77 Milliarden Euro gaben sie für Kleidung und Schuhe aus, 29 Milliarden Euro fürs Rauchen und 25 Milliarden Euro für Alkohol. Insgesamt sind die Ausgaben der bundesdeutschen Haushalte in den vergangenen Jahren stetig angestiegen, zuletzt um 2,8 Prozent von rund 1.659 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 1.706 im Jahr 2019.
Auch in den meisten anderen EU-Ländern geht der größte Teil der privaten Konsumausgaben auf den Posten „Wohnung“ zurück. Von je 100 Euro wurden im Jahr 2018 im EU-Durchschnitt 24 Euro und damit rund ein Viertel für Miete, Wasser und Heizung ausgegeben. Auf den Bereich Verkehr entfielen durchschnittlich 13,20 Euro. Die Ausgaben für Lebensmittel sind laut den Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit 12,10 Euro der drittgrößte Posten der Haushaltsrechnung.
Allerdings geben die Bundesbürger im Vergleich zu anderen EU-Ländern recht wenig Geld für Essen und Trinken aus: Von 100 Euro entfielen in der Modellrechnung nur 10,80 Euro auf Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. In Rumänien und Litauen etwa – den Ländern mit den höchsten Ausgaben für Lebensmittel – waren es 27,80 beziehungsweise 20,90 Euro je 100 Euro. Die im Verhältnis niedrigsten Ausgaben hatten Iren und Briten mit 8,70 bzw. 7,80 Euro je 100 Euro. Das liegt natürlich weniger daran, dass Briten, Iren und Deutsche weniger essen als andere EU-Bürger, sondern an den sehr unterschiedlich hohen Lebensmittelpreisen in den einzelnen Ländern.