LESERBRIEFE

Mit der Einsendung Ihrer Meinung per Post an den Deutschen Mieterbund, Littenstraße 10, 10179 Berlin oder per Mail an mieterzeitung@mieterbund.de erklären Sie sich mit einer Veröffentlichung in anonymisierter und gegebenenfalls gekürzter Form einverstanden. Falls Sie keine Veröffentlichung wünschen, teilen Sie uns das bitte mit.

 

Betrifft: „Renaissance der Werkswohnungen“ (MZ 2/2024, S. 12)

Herr Siebenkotten hat einen Kommentar geschrieben, auf den ich antworten möchte. Seine These: „Wenn Unternehmen ihren Beschäftigten Werkswohnungen anbieten können, wirkt sich das positiv für beide Seiten aus: Die Menschen finden Wohnungen und die Betriebe neues Personal.“ Dieser kurzsichtigen Aussage müssen wir widersprechen. Lohnabhängig zu sein ist beunruhigend, lohn- und wohnabhängig zu sein ist mehr als doppelt so schlimm. Diesen Zustand als positiv zu bezeichnen ist gefährlich für eine demokratische Gesellschaft, dazu gibt es genug Negativbeispiele. Auf derselben Seite in „Zusammen für die Demokratie“ hätte dies und die abnehmende gesellschaftliche Daseinsvorsorge aufgegriffen werden müssen.

Die Schwäche im darunterliegenden Gefüge wird nicht angesprochen. Auch beim Wohngeld zahlen wir Steuerzahlende Geldgeschenke an Vermietende. Verwerflich, wenn diese gewinnmaximierende Unternehmen sind wie LEG oder Vonovia. Werkswohnungen mit Steuergeld zu fördern sind zwei Schritte zurück. Wohnungsbau zu fördern durch eine Vermögensabgabe wären zwei Schritte nach vorn.

Karsten H., per Mail

 

Betrifft: Mieterhöhung nach Mietspiegel

Wie befürchtet nutzt mein Vermieter sofort den neuen Mietspiegel für Sankt Augustin und erhöht umgehend die Miete. Wenn alle sich so verhalten, geht es mit dem Durchsetzen von Mieterhöhungen noch einfacher – sie sprechen sich einfach ab, denn schließlich liegt es in deren kapitalistischem Interesse, den Profit zu steigern. Für knapp 69 m2 im DG soll ich nun 1.050 Euro Miete zahlen – das ist horrend für eine außerhalb Kölns gelegene Wohnung. Natürlich kann ich ausziehen, aber das ändert nichts an der Grundproblematik. Wo sind die notwendigen politischen Maßnahmen?

Rita W., Sankt Augustin

 

Betrifft: Elementarschadenversicherung (MZ 2/2024, S. 6)

Ich wäre froh, wenn diese Versicherung nur zehn Prozent der Nebenkosten ausmachen würde – bei mir sind es über 30 Prozent. Ich bezahlte für 2023 insgesamt 2.100 Euro an Nebenkosten, davon gehen 2024 alleine 780 Euro für die Gebäudeversicherung drauf. 2021 waren es noch knapp 600. 

Ich hätte natürlich nichts dagegen, das nicht bezahlen zu müssen, aber ich als Mieterin habe doch auch etwas davon, wenn mein Haus/meine Wohnung dank einer örtlichen Versicherung gleich wieder repariert wird und sich die Abwicklung unkompliziert darstellt. Aber warum muss ich Grundsteuer bezahlen, wo mir das Objekt doch gar nicht gehört?

Birgit S., Drensteinfurt