Was angesichts der weltpolitischen Lage und hohen Energiepreise zu befürchten war, bestätigt der Heizspiegel der Beratungsgesellschaft co2online: Die Heizkosten sind 2022 stark gestiegen. Bis zu 81 Prozent mehr kostete je nach Energieträger das Heizen – abzüglich der Soforthilfe liegt der Anstieg bei Gas sogar bei 95 Prozent. Besonders hart traf es jene, deren Heizung mit Gas oder Holzpellets funktioniert, auch Wärmepumpen und Ölheizungen verteuerten sich stark.
Das ist vor allem für Mieter:innen ein Problem, denn sie haben keinen Einfluss auf die Art der Heizung im Haus. Sie können zwar weniger heizen, aber das individuelle Sparpotenzial ist gering und sie können nicht auf günstigere Energieträger wie Fernwärme umsteigen. Der größere Hebel liegt bei energetischen Sanierungen, die den Energieverbrauch des Hauses senken, doch die sind Sache der Vermietenden. Die Kosten dafür werden über die Modernisierungsumlage auf die Mieter:innen umgelegt, so dass sie oft gar keine Kosten sparen, obwohl weniger Energie verbraucht wird.
Seit Jahren fordert der DMB, die Modernisierungsumlage stark zu begrenzen oder abzuschaffen. Damit Sanierungen sozialverträglich sind, müssen sie warmmietenneutral sein und einen deutlichen Energiespareffekt haben. Leider setzt die Politik unsere Forderungen bisher nicht um. Daher bleibt Haushalten nur, am Verbrauch zu sparen, denn auch diesen Winter werden hohe Energiepreise erwartet. Vor allem für fossile Brennstoffe werden sie hoch bleiben, was klimafreundliche und sozialverträgliche Sanierungen noch dringlicher macht.