Unzufrieden in der Mietwohnung

Mieter:innen sind im Schnitt deutlich unzufriedener mit ihrer aktuellen Wohnsituation als Eigentümer:innen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des Allensbach-Institutes im Auftrag der Sparda-Bank vom März 2021. Demnach sind 97 Prozent aller Haus- oder Wohnungseigentümer:innen zufrieden (35 Prozent) oder sogar sehr zufrieden (61 Prozent). Bei den Mieter:innen sind dagegen insgesamt nur 81 Prozent mit ihrer Wohnsituation zufrieden (61 Prozent) oder gar sehr zufrieden (20 Prozent). 19 Prozent der Bewohner:innen einer Mietwohnung sagten, sie seien weniger oder gar nicht damit zufrieden, wie sie wohnten.

 

Ob die deutlich höhere Unzufriedenheit der Mieter:innen mit der schlechten Lage auf vielen Wohnungsmärkten und den niedrigen Einkommen in vielen Bevölkerungsgruppen zusammenhängt, wurde bei der Befragung nicht erfasst, es ist aber ein Zusammenhang zu vermuten: So betrachteten in einer Studie der BHW Bausparkasse zwei Drittel der Menschen mit einem Einkommen von 3.500 Euro und mehr ihre Wohnsituation in den kommenden fünf Jahren sehr oder eher optimistisch, Sorgen machten sich nur 6,1 Prozent. Da es in dieser Einkommensklasse deutlich mehr Immobilienbesitzer:innen als im Bevölkerungsdurchschnitt gibt, sind hier naturgemäß weniger Mieter:innen vertreten.

Dagegen gaben 23,3 Prozent derjenigen mit einem niedrigeren Einkommen (unter 2.500 Euro) an, sich Sorgen oder sogar große Sorgen um ihre zukünftige Wohnsituation zu machen. In dieser Gruppe besitzen weniger Personen Wohneigentum, je niedriger das Einkommen, desto weniger. So leben laut einer Allensbach-Umfrage aus dem vergangenen Jahr etwa 81,1 Prozent der Alleinerziehenden – die im Schnitt deutlich weniger Einkommen zur Verfügung haben als der Bevölkerungsdurchschnitt – zur Miete, in der Gesamtbevölkerung waren es rund 52,3 Prozent Mieter:innen. Auch andere Menschen mit geringen bis mittleren Einkommen wohnen häufiger in Mietwohnungen als im Eigentum – und sind damit offenbar grundsätzlich unzufriedener mit ihrer Wohnsituation (siehe erste Grafik).