Wohnkosten bleiben größter Haushaltsposten

 

Knapp 900 Euro gaben die bundesdeutschen Haushalte im Jahr 2019 im Monat für Wohnen, Energie und die Instandhaltung der Wohnung aus. Die Tendenz ist seit Jahren steigend, die Kosten stagnieren seit 2017 allerdings auf etwa gleichem Niveau. Zahlen für 2020 liegen noch nicht vor. Im Jahr 2007 lagen die durchschnittlichen monatlichen Wohnkosten noch um rund 200 Euro pro Haushalt niedriger.

Insgesamt machten die Ausgaben für Wohnung, Energie und Wohnungsinstandhaltung laut den Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2019 rund 34,6 Prozent der gesamten privaten Konsumausgaben aus.

Malteser wohnen am günstigsten

Das europäische Statistikamt Eurostat vergleicht die Wohnkosten in den EU-Ländern, nutzt dabei aber eine etwas andere Berechnungsmethode, weshalb sich die Zahlen von denen des Statistischen Bundesamtes unterscheiden. Die grundlegende Aussage ist jedoch gleich: Die Wohnkosten machen EU-weit den größten Ausgabeposten der privaten Haushalte aus. 2019 wurde im Schnitt fast ein Viertel der Konsumausgaben für das Dach über dem Kopf aufgewendet. Insgesamt summierten sich die Ausgaben für Wohnen in den 27 EU-Staaten (Daten von vor dem Brexit) auf mehr als 2.100 Milliarden Euro.

Am teuersten wohnten demnach die Finnen: In Finnland bezahlten Privathaushalte im Jahr 2019 rund 34,6 Milliarden Euro für Wohnen, Strom, Wasser, Gas und andere Brennstoffe. Das entspricht einem Anteil von fast 29 Prozent an den Ausgaben der Privathaushalte. Auch in der Slowakei (28,4 Prozent) und Dänemark (27,9 Prozent) waren die Anteile besonders hoch. In Tschechien, Frankreich, Schweden, Großbritannien und Irland machten die Wohnkosten ebenfalls mehr als ein Viertel der privaten Konsumausgaben aus. Deutschland liegt laut der Euro­stat-Berechnung mit rund 24 Prozent relativ genau im EU-Durchschnitt.

Am unteren Ende der Tabelle finden sich Portugal (17,6 Prozent), Kroatien (16,2 Prozent), Zypern (15,6 Prozent), Litauen (14,9 Prozent) und Malta. Auf Malta flossen demnach nur 12,4 Prozent der privaten Ausgaben in die Wohnung. Dafür gaben die Bewohner der Mittelmeerinsel viel Geld für Restaurants und Hotels aus –  zusammen 1,5 Milliarden Euro beziehungsweise 20,6 Prozent der gesamten Haushaltsausgaben. Auch für Nahrungsmittel (12,5 Prozent) gaben die Malteser etwas mehr Geld aus als fürs Wohnen.

Zwischen 2009 und 2019 stieg der Anteil der Wohnkosten an den privaten Haushaltsausgaben in elf EU-Mitgliedstaaten: so in Irland von 22 auf 25,4 Prozent (plus 3,4 Prozentpunkte) und in Finnland von 25,4 auf 28,8 Prozent (plus 3,4 Prozentpunkte). In den Niederlanden erhöhten sich die Ausgaben für das Wohnen im genannten Zehnjahreszeitraum um 2,1 Prozentpunkte, in Belgien, Luxemburg und Portugal um jeweils 1,4 Prozentpunkte.