Familienleben in Deutschland

Viele Ein-Kind-Familien

Im Jahr 2022 lebten in Deutschland rund 11,9 Millionen Familien mit Kindern unter einem Dach. Davon hatten 5,9 Millionen Familien – also die Hälfte – nur ein Kind. 4,4 Millionen Familien (37 Prozent) hatten zwei Kinder. Nur in rund 13 Prozent aller Familien (1,5 Millionen) lebten drei Kinder oder mehr. Bei den Alleinerziehenden lebten 2022 rund zwei Drittel (67 Prozent) mit einem Kind, knapp 26 Prozent mit zwei Kindern und gut sieben Prozent mit drei oder mehr Kindern zusammen.

Der Anteil der Ein-Kind-Familien an allen Familien sank laut dem Statistischen Bundesamt in den vergangenen zehn Jahren leicht um rund drei Prozent. Regional gibt es zudem Unterschiede: Die durchschnittlich größten Familien lebten 2022 in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, die kleinsten in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg.

 

60 Prozent der Erwachsenen leben als Paar zusammen

Im 1. Halbjahr 2023 lebten 60 Prozent der Erwachsenen hierzulande mit einer Partnerperson zusammen. Im Jahr 1996, als das Statistische Bundesamt mit der regelmäßigen Erfassung dieser Daten begann, hatte der Anteil noch bei 66 Prozent gelegen. Von den erfassten Paaren, die im 1. Halbjahr 2023 zusammenlebten, waren 84 Prozent verheiratet, 1996 waren es noch 90 Prozent.

 

Menschen bei erster Heirat immer älter

Vor 20 Jahren waren die Menschen bei ihrer Heirat noch deutlich jünger als heute. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022 waren Frauen bei ihrer ersten Hochzeit im Schnitt 32,6 Jahre alt und Männer 35,1 Jahre. Das war ein neuer Höchststand. Binnen 20 Jahren ist das Durchschnittsalter bei der ersten Heirat bei Frauen um 3,8 und bei Männern um 3,3 Jahre gestiegen. Sehr stark stieg die Zahl derjenigen, die mit über 50 zum ersten Mal heiraten: Waren es im Jahr 2002 noch rund 7.500 gewesen, verzeichnete das Statistikamt im Jahr 2022 rund 41.500 erste Eheschließungen von Über-50-Jährigen. Seit dem Jahr 2018 gehen auch gleichgeschlechtliche Eheschließungen in die Statistik ein.

Insgesamt war Ende 2022 rund die Hälfte (49 Prozent) der erwachsenen Bevölkerung verheiratet, bei den 65- bis 69-Jährigen waren es gut zwei Drittel (68 Prozent).

 

Mehr ältere Haushaltsmitglieder

In immer mehr Haushalten leben Menschen über 65. Im Jahr 2022 traf dies auf knapp 13 Millionen oder 32 Prozent aller Haushalte zu. Zahl und Anteil sind in den letzten Jahren gestiegen: 2002 hatten noch 10,9 Millionen und damit 29 Prozent der Haushalte mindestens ein Mitglied im Alter ab 65 Jahren. Das Zusammenleben mit Jüngeren unter einem Dach ist für Ältere eher die Ausnahme: Zuletzt lebten in 26 Prozent aller Haushalte ausschließlich Menschen der Altersgruppe 65plus. Nur in sechs Prozent aller Haushalte lebten über 64-Jährige mit Jüngeren zusammen, etwa mit jüngeren Partnerpersonen oder Kindern.

 

Teilzeitbeschäftigte betreuen oft Angehörige

Die Betreuung von Angehörigen ist einer der Hauptgründe für Teilzeittätigkeit in Deutschland. Im Jahr 2022 arbeitete knapp ein Viertel (24 Prozent) der rund 12,6 Millionen Teilzeitbeschäftigten in reduziertem Umfang, um Kinder, Menschen mit Behinderungen oder pflegebedürftige Personen zu betreuen. Frauen üben deshalb deutlich häufiger eine Teilzeitbeschäftigung aus als Männer: 29 Prozent der Frauen in Teilzeit gaben die Betreuung von Angehörigen als Grund für ihre Teilzeitarbeit an, bei den Männern waren es sieben Prozent.