LESERBRIEFE

Betrifft: „Von der Steckdose auf die Straße“ (MZ 3/2020, Seiten 26/27)

Sie schreiben, dass man mit einem E-Auto oder E-Bike auf öffentliche Ladesäulen oder eine spezielle Wallbox angewiesen ist, für die man das Okay vom Vermieter braucht und die viel Geld kostet. Das aber trifft nur für das E-Auto zu. Das E-Bike kann man an jeder Steckdose laden. Diese muss nicht mal in der Nähe des Fahrradabstellplatzes sein, da man bei fast allen Rädern den Akku abnehmen und etwa in der Wohnung laden kann.

Öffentliche Ladestationen für E-Bikes ergeben damit nur bedingt Sinn. Auch bei Hotels, Campingplätzen oder am Arbeitsplatz reicht eine simple Steckdose aus. E-Mobilität mit dem Rad ist also viel unkomplizierter, als Sie es darstellen. Das ist schade, da es eine Option darstellt, das Auto stehenzulassen.                                

Jens S., per Mail

 

Betrifft: „Deutsche Wohnen nun im DAX“(MZ 3/2020, Seite 4)

Mit Erschrecken nehme ich zur Kenntnis, dass die Deutsche Wohnen nun im DAX vertreten ist. Wohnungsbaugesellschaften in einem Aktienfonds und die Mietpreisbremse sind aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich. Und es wird das kommen, was der DMB bereits befürchtet, dass die Mieten durch internationale Investoren-Interessen weiter steigen werden. Dieses Streben nach Gewinnmaximierung durch Wohnungsmieten sollte verboten werden. Wird es aber nicht, nein, im Gegenteil, die Regierung passt die Umgebungsbedingungen gleich an die Interessen des Kapitals an, bei gleichzeitigem Rückgang der Förderung des sozialen Wohnungsbaus (siehe auch: „Weniger Sozialwohnungen gefördert“, MZ 3/2020, Seite 6).  

Paul K., Meerbusch

 

Betrifft: „Sicher wohnen trotz Corona“ (MZ 3/2020, Seite 18)

Bei der Lektüre der Diskussion über die Probleme vieler Mieter,  in Corona-Zeiten ihre Miete nicht mehr zahlen zu können, hat man den Eindruck, dass Empirica-Vorsitzender Reiner Braun sehr weit weg ist von der Lebensrealität vieler Menschen in diesem Land. Er spricht wie ein Bankenvertreter. Dass man bei einem Nettoeinkommen von 1.200 Euro oder weniger weder Geld sparen, noch Rücklagen anlegen kann, scheint ihm nicht verständlich zu sein. Fast ein Drittel der deutschen Privathaushalte verfügt nicht über Nettovermögen. Für sie klingt es zynisch, wenn gesagt wird: „Spare in der Zeit, so hast du in der Not“.                  

Stefan K., Gießen