Großstadt oder Land – wo lebt es sich besser?

Laut der Studie „Cities in the World: A New Perspective on Urbanisation“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) genießen Menschen, die in Städten mit über 50.000 Einwohnern wohnen, bessere Lebens­bedingungen als Menschen in kleinstädtischen oder ländlichen Gebieten. Von 1975 bis 2015 hat sich die Zahl der Stadtbewohner von 1,5 Milliarden auf 3,5 Milliarden mehr als verdoppelt, 2050 werden es über fünf Milliarden Stadtbewohner sein.

In den vergangenen 30 Jahren verdoppelte sich auch die Zahl der Metropolen mit über fünf Millionen Einwohnern, zehn neue „Megastädte” mit über zehn Millionen Einwohnern entstanden, hauptsächlich in Asien und Subsahara-Afrika. Weltweit gibt es allerdings in Großstädten Probleme mit Überbevölkerung, fehlender Infrastruktur und zu wenig Wohnraum.

Bereits derzeit lebt rund die Hälfte (48 Prozent) der Weltbevölkerung in Städten, sie dienen auch als wichtige Zentren für Wirtschaft und Forschung. In ländlichen Gebieten wohnen 24 Prozent aller Menschen, in Kleinstädten rund 28 Prozent. Laut der OECD-Studie empfinden Stadtbewohner ihr Leben grundsätzlich als befriedigender als Menschen in ländlichen und kleinstädtischen Gebieten.
 

Erstere haben demnach im Durchschnitt höhere Einkommen und bessere Job-Möglichkeiten, sie profitieren von breiter gefächerten Dienstleistungsangeboten und moderneren Technologien. Auch die durchschnittlichen Bildungschancen eines Großstadtbewohners sind – verglichen mit denen der Einwohner von kleineren Städten oder der Landbevölkerung – besser, vor allem in Lateinamerika, Südostasien und Subsahara-Afrika.

Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen die Großstadtbewohner gegenüber ihren Nachbarn in kleineren Städten oder auf dem Land schlechter gestellt sind: So sind die Verbrechens- und Gewaltraten in größeren Städten höher, die Luft ist verkehrsbedingt schlechter, Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Asthma kommen öfter vor.

Gefährdet sind die Stadtbewohner zudem durch Klimawandel und Luftverschmutzung. Ein Fünftel von ihnen lebt in einem Gebiet, das durch Flutwellen und Hochwasser gefährdet ist, ein Siebtel in Gegenden, die oft von Tornados und Orkanen heimgesucht werden.